Nach den harten und kräftezerrenden Einsätzen in den letzten Tagen ist die reine Berichterstattung über unsere Feuerwehr etwas untergegangen. Am letzten Sonntag waren drei Kameraden von uns bei der Feuerwehr Kropp zu einem Atemschutzseminar mit sogenannter „Heißausbildung“ im Brandübungscontainer. Wie das so abgelaufen ist, hat unser Kamerad Philip Porath einmal zusammengefasst:
Am Sonntag vor einer Woche erfuhren drei unserer Kameraden hautnah, wie brenzlig es bei einem Innenangriff werden kann. Doch erst einmal vorne angefangen.
Die Feuerwehr Kropp veranstaltet jährlich ein Atemschutzseminar für alle Kameraden, die den Grundlehrgang zum Tragen von Atemschutzgeräten absolviert haben und Ihre Fähigkeiten auffrischen oder natürlich auch neue Tricks und Kniffe dazu erlangen möchten.
Nach einer zweistündigen Fahrt meldeten wir uns zusammen mit Kameraden der Feuerwehr Schwartow und Boizenburg an. Der zeitlich gut durchstrukturierte Ablaufplan, der uns bei der Anmeldung vorgestellt wurde, sah als erstes ein Seminar vor mit dem Thema Feuerkrebs. Dieses Thema war uns nicht allzu fremd, da wir uns schon feuerwehrintern mit den Inhalten von Feuerkrebs auseinandergesetzt haben. Trotz alle dem nahm uns der Dozent ein wenig tiefer mit in die Thematik und führte uns vor Augen, wie wichtig die Hygiene an der Einsatzstelle tatsächlich ist. In dem zweiten Seminar wurde der Ausbildungsstand der Feuerwehren auf spielerische Art und Weise wiedergespiegelt und das 1 x 1 eines Atemschutzgeräteträgers wiederholt sowie rechtliche Grundsätze behandelt. Nach einer kleinen Stärkung begann der praktische Teil des Seminars: Die Türöffnung sowie die Strahlrohrführung wurden unter einfachen Bedingungen stationsweise trainiert mit dem Hintergedanken, dass diese Techniken bei der nächsten Station im Brandcontainer auch sitzen. Dann wars soweit, nach einer kurzen Einführung durch unseren Scout, haben wir uns für die Übungsanlage ausgerüstet. Mit viel Respekt und Erwartungen stiegen wir auf den Container, von wo aus wir über eine kleine Tür hinab über eine Spindeltreppe in das Innere gelangten. Schon nach kurzer Zeit wurde die extreme Hitze spürbar, erschwerend hinzu kam natürlich die eingeschränkte Sichtweite. Lediglich ein rötliches Schimmern der Flammen zwischen dem simulierten Qualm verriet den Brandherd. Mitten in der gasbefeuerten Übungsanlage denkt man kaum über das zuvor Gesagte nach, man funktioniert einfach und arbeitet seine Aufgaben routinemäßig ab mit dem Ziel, das Feuer zu löschen und sich und seine Kameraden heil wieder raus zu kriegen. Nach ca. 10 sehr langen Minuten, in denen verschiedene Brände simuliert wurden, kam das Kommando: Feuer aus und zurück über die Spindeltreppe! Hat man die Atemschutzmaske und die Atemluftflasche abgelegt, beginnt man erst jetzt langsam darüber nach zu denken, was gerade abgelaufen ist und verarbeitet die Bilder nach und nach im Kopf. Nach einer viertel Stunde Erholungspause und gefühlt 5 Litern Wasser intus, werteten wir zusammen mit unserem Scout die Übung aus, was uns sehr positiv stimmte. So konnten wir mit vielen Ratschlägen und neu gewonnenen Erfahrungen die Übung beenden.
Für diesen sehr gut organisierten Tag möchten wir uns hiermit bedanken und freuen uns auch in den kommenden Jahren an solchen Lehrveranstaltungen teilzunehmen.
An dieser Stelle möchten wir uns auch dankend an die Feuerwehr Boizenburg richten, die uns diese Seminarplätze zur Verfügung gestellt hat.
Mit dieser Erfahrung möchten wir an alle Atemschutzgeräteträger appellieren aber auch an alle Bürgermeister und Gemeindevertreter: Diese Art des Trainings erzielt einen extrem hohen Lerneffekt und sensibilisiert die Feuerwehrleute auf Einflüsse, denen man unter vereinfachten Übungsbedingungen gar nicht ausgesetzt ist. Jedem, dem die Möglichkeit geboten wird, die Anlage zu durchlaufen, können wir nur empfehlen, sie wahrzunehmen.
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